Viele Paare stresst es, wenn sie nur darüber nachdenken, dass jetzt das Brautpaarshooting kommt. Manche sagen sogar, dass dann der schwerste Teil des Hochzeitstages beginnt.

Klar, auch das ist eine Sache, die man höchst selten macht. Gemeinsames Shooting höchst selten, für manche ein Paarshooting am Hochzeitstag – im Idealfall – einmal im Leben.

Von Pinterest kennt die Braut oft Hunderte von Posen, und bei vielen Vorschlägen kommt oft der Zweifel, „ob das bei uns so gut aussieht?“, „das sind ja Models, da schaut immer alles gut aus!“. Viele Gedanken gehen durch den Kopf: „Wie soll ich schauen/wie soll ich nicht schauen?“, „Wie soll ich stehen?“ und „Was mache ich mit den Händen?“.

Eines Vorweg: Es ist schon gut zu wissen, was man gerne hätte und was einem gefällt. Aber man muss sich nicht alles merken.

Wir geben euch ein paar Tipps, um euch den Druck und die Angst zu nehmen. 

Der erste Tipp ist gleich mal: „Das beste Posting ist nicht zu Posen.“

In Wirklichkeit sind das eure Momente, nicht die des Fotografen. Der Fotograf hält nur eure Momente in Form von Fotos fest, damit ihr euch immer wieder daran erinnern könnt. Und damit sich die stolze Oma eure Momente immer wieder ansehen kann. Nachdem 99,5% der Hochzeitspaare keine Schauspieler sind, ist das beste Rezept, ganz natürlich und ungezwungen zu sein, dass ihr ihr selbst seid. Lasst euch aufeinander ein, zeigt euch gegenseitig, dass ihr einen der glücklichsten Momente eures Lebens durchlebt. Genießt auch, dass ihr gerade ein bisschen abseits des Trubels des Hochzeitstages seid. Denkt daran, es ist euer Tag und heute soll alles nur Spaß machen und ihr sollt euch einfach nur wohlfühlen. Ja, wir als Fotografen rennen noch die ganze Zeit um euch herum, aber nicht weiter beachten, dafür sind wir da.

Natürliche Posen

Denkt nicht zu viel darüber nach. Die neuen Kameras geben schon so viel Spielraum zu agieren, dass es nicht eure Sache ist, darüber nachzudenken, ob uns das, was ihr macht, auch passt. Am besten ihr seid in Bewegung oder macht etwas, ganz spontan. Wer aus der Bewegung etwas macht, kommt nicht dazu, darüber nachzudenken, dass wir gerade fotografieren. Dann haben wir diese natürlichen Momente, eure Momente.

Was auf den Fotos auch nicht fehlen darf, ist eure Freude, euer Lachen. Wie ihr euch gegenseitig zum herzhaften, natürlichen Lachen animiert, wisst ihr eh selbst. Ihr flüstert euch etwas ins Ohr, kitzelt euch oder versucht, euch mit geschlossenen Augen gegenseitig mit den Nasenspitzen zu berühren. Irgendwas von dem funktioniert sicher.

 

Gibt es auch Dinge, die man beim Shooting nicht machen sollte?

Hier gibt es ein klares Jein von uns! Wir werden im Zuge des Shootings Vorschläge machen, was ihr machen könntet. Wenn jedoch etwas dabei ist, wo ihr eindeutig und ganz genau wisst, „das sind nicht wir!“, dann sagt es gleich offen heraus. Denn diese Fotos, wo ihr euch nicht wohlfühlt, kommen auch nicht ins Album, denn das würde man sehen. Kommuniziert mit uns alles offen und ehrlich, denn vergesst nicht, ES IST EUER TAG! Da braucht euch keiner etwas dreinreden.

Die kleinen No-Gos wie Hand- oder Körperhaltung, wie man sich gegenseitig berührt oder küsst, wohin man seine Augen bewegt. Auf so etwas zu achten ist unsere Aufgabe, und ist mit ein paar kurzen Erklärungen gleich am Anfang des Shootings erledigt, und zwischendurch wird auch immer auf alles an euch geachtet. Meist ist es so: Was sich komisch anfühlt, sieht auch komisch aus.

Eure Top 5 Momente mit dem Fotografen:

Das Kleid / Das Kleid bewundern 


Der Moment rückt näher. Die Trauzeugin oder die Mama helfen dir als Braut, das Kleid aufzuhängen, du allein oder ihr gemeinsam seht es euch an. Auch da gibt es wunderschöne Momente einzufangen. Denn das ist nicht irgendein Kleid, es ist auch Ausdruck für eine wunderschöne Entscheidung.

Getting Ready des Bräutigams

Auch hier ist es was ganz Besonderes. Im Normalfall geht der Mann zum Kleiderschrank, Hose, T-Shirt, Hemd und das Anziehen ist in wenigen Momenten erledigt. Heute nicht, der Bräutigam richtet sich alles her, kontrolliert, eh nichts vergessen zu haben. Alles wird heute bewusster gemacht. Das Binden der Krawatte/Fliege, Anlegen der Manschettenknöpfe, die Schuhe noch mal kontrollieren, Krawattennadel anstecken. Der Best Man passt auf, dass alles gerade sitzt. Auch das sind Eindrücke des Tages, die es sich lohnt einzufangen.

The First Look

Einer der wichtigsten Momente des Tages. Egal ob vor allen anderen oder nur ihr zwei allein. Ihr seht euch gegenseitig das erste Mal im Hochzeitsgewand. Nur genießen, nicht an den Fotografen denken, nicht an irgendjemanden denken. Das ist euer ganz spezieller Moment. Unsere Aufgabe als Fotografen ist es, diesen Moment festzuhalten. (P.S.: Macht es nicht zu schön, damit wir nicht auf das Fotografieren vergessen und verklärt dastehen und sagen „Ach, wie schön“.) 😉

Hand in Hand gehen

Hand in Hand als Ehepaar durch die Welt. Okay, für die Fotos reicht es, wenn ihr bei der Shooting-Location, auf dem Weg im Wald oder Park, oder auf einer schönen Lichtung gemeinsam händehaltend geht. Es ist nicht nur ein Symbol für eure Entscheidung und um was es an diesem Tag geht: Es kommt außerdem auf Fotos sehr gut rüber. Und dieses gemeinsame Gehen, zum Beispiel durch eine Allee schlendernd, sieht immer gut aus. Wenn dann beim Stehenbleiben noch aus der Bewegung ein Zueinanderdrehen, ein Kuss, eine Umarmung kommt, ist meist das, was uns als Fotografen freut, dabei.

Torte anschneiden

Highlight bei den meisten Hochzeiten ist natürlich der Tortenanschnitt. Erwartung, Action, Neugier, und bei manchen der Gusto auf die Torte. Alle Blicke sind auf das Brautpaar und die Torte gerichtet – um einen Blick zu erhaschen, wer die Hand oben hat, wie die Torte aussieht. Ein wunderschöner Moment für den Fotografen, denn jetzt denkt keiner an den mit der Kamera in der Hand. Und voilà, die natürlichsten Momente festgehalten, danke an die Torte.